| Seit dem 1. Juli 2025 ist die Zentralstelle für das beschleunigte Fachkräfteverfahren bei der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen aktiv. Wir haben mit dem Leitungsteam der Zentralstelle bestehend aus Roman Pletnev, Birgit Beylich und Christoph Niewöhner gesprochen und gefragt, wie sie auf die ersten Monate zurückblicken. Sie berichten von drei „sehr spannenden und ereignisreichen“ Monaten, in denen sich das neue Team gut eingespielt und viel dazugelernt habe.
Erste Erfahrungen und Ergebnisse Seit dem Start gingen bereits über 200 Anträge für das beschleunigte Fachkräfteverfahren ein und die ersten Vorabzustimmungen wurden von der Zentralstelle erteilt. „Das ist ein guter Anfang“, betont Roman Pletnev. Aber manchen Unternehmen sei das Verfahren noch nicht bekannt. Deshalb sei die enge Zusammenarbeit mit Partnern, wie der Bundesagentur für Arbeit, dem IQ Netzwerk, den Welcome Centern oder den anerkennenden Stellen, besonders wichtig.
„Wir ziehen alle an einem Strang und machen auf das beschleunigte Fachkräfteverfahren aufmerksam“, so betont Pletnev die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Arbeitsmarktakteure.
Herausforderungen und Zusammenarbeit Als große Herausforderung nennt Birgit Beylich den laufenden Teamausbau: Ziel sei ein Team von rund 30 Kolleginnen und Kollegen. Zudem sei es wichtig, sich im breiten Feld der beteiligten Akteure weiter zu vernetzen. Christoph Niewöhner hebt hervor, dass die Kooperation mit anderen Arbeitsmarktakteuren sehr unkompliziert verlaufe und das es verschiedene Austauschformate gebe.
„Der Fachkräfteeinwanderungsprozess muss ganzheitlich gedacht werden“, so Pletnev. Es höre nicht auf mit der Einreise der Fachkraft, sondern es müsse auch ein gutes Onboarding und eine gute Integration hier in Deutschland stattfinden. Der Verweis an andere Akteure, wie IQ Netzwerk und Welcome Center, die bei diesen Prozessen weiterhelfen können, sei deshalb wichtig.
Branchen und Herkunftsländer Schwerpunkte liegen bisher in der Pflege sowie bei Fachkräften im Post- und Kurierdienst. Bei den Herkunftsländern liegt der Schwerpunkt bislang bei Fachkräften aus der Türkei und den Maghreb-Staaten, allen voran Marokko. Dabei treten sowohl Unternehmen direkt als auch häufig zwischengeschaltete Rekrutierungsfirmen auf.
Tipp für Arbeitgebende „Unternehmen können gerne frühzeitig den Kontakt suchen und sich beraten lassen“, bietet Niewöhner an. Die Zentralstelle sei beratend und unterstützend für die Unternehmen tätig und helfe dabei das beschleunigte Verfahren zu realisieren. Je vollständiger die Anträge vorbereitet seien, desto schneller könne das Verfahren abgeschlossen werden. Auch die Vorabberatung des IQ Netzwerks könne helfen, um zu prüfen, ob die grundsätzlichen Voraussetzungen vorliegen. „Das beschleunigte Fachkräfteverfahren ist ein wirksames Instrument gegen den Fachkräftemangel, da es schnellstmöglich zu einer Visumserteilung führt“, so Niewöhner weiter.
Fazit Die ersten Monate zeigen: Niedersachsen ist mit seiner Zentralstelle gut aufgestellt. Dank enger Kooperation vieler Arbeitsmarktakteure können Unternehmen und Fachkräfte von einem effizienten Verfahren profitieren, das nicht mit der Einreise endet, sondern den gesamten Prozess der Fachkräftegewinnung begleitet.
Interesse am beschleunigten Verfahren? Nehmen Sie Kontakt zur Zentralstelle auf! |