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Migrantenorganisationen

Migrantenorganisationen sind Organisationen, in denen sich Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zusammenschließen. Die meisten Migrantenorganisationen sind als Vereine organisiert, dessen Mitarbeitende ehrenamtlich arbeiten. 

Entgegen der allgemeinen Auffassung, Migrantenorganisationen würden sich hauptsächlich mit religiösen Fragen beschäftigen, sind sie thematisch sehr breit aufgestellt: Knapp 70 Prozent beschäftigen sich mit sogenannten weltlichen Themen wie Kultur, der Unterhaltung von Begegnungszentren, Sport und Freizeit. Rund 11 Prozent der Vereinigungen beschäftigen sich mit religiösen Themen. Darüber hinaus gibt es Vereine mit politischen oder wirtschaftlichen Schwerpunkten sowie Familien- und Elternvereine. Eine genaue Abgrenzung der Themen ist schwierig, da viele Organisationen breit aufgestellt sind und ihren Mitgliedern neben dem eigentlichen Vereinszweck auch Unterstützung in verschiedenen Bereichen anbieten, z.B. in Beratungen für Jugendlichen oder Hausaufgabenhilfe für Schüler/-innen.

Während manche Migrantenorganisationen hauptsächlich Mitglieder ihrer Gemeinschaft als Zielgruppe haben, stehen andere allen Interessierten offen. Durch den Generationenwechsel, der sich in vielen Migrantenorganisationen gegenwärtig vollzieht oder bereits vollzogen hat, lassen sich die Orientierungen zum Herkunfts- oder Zielland nicht immer klar ziehen. Migrantenorganisationen haben keine „Standard“-Größe; die Mitgliederzahlen reichen von wenigen bis hin zu Tausenden, besonders wenn sie in Dachverbänden organisiert sind.

Als zivilgesellschaftliche Akteure haben Migrantenorganisationen eine zentrale Funktion in Migrationsprozessen. Sie vermitteln zwischen Migrantinnen und Migranten und der Mehrheitsgesellschaft in kulturellen, sprachlichen und anderen gesellschaftlich relevanten Fragestellungen. Im Beschäftigungssektor können sie beispielsweise Arbeitgeber, Verbände und staatliche Einrichtungen beraten und bei der Kontaktaufnahme zu potenziellen Fachkräften im In- und Ausland mitwirken. Migrantinnen und Migranten unterstützen sie in rechtlichen und sozialen Angelegenheiten und sind dadurch Brückenbauer zu Integration und Partizipation.


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