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Willkommenskultur

Die Definitionen des Begriffs „Willkommenskultur“ sind nicht einheitlich. Häufig wird der Begriff lediglich auf Neuzugewanderte angewendet. In der politischen Debatte wird Willkommenskultur vor allem im Sinne der Attraktivität Deutschlands für hochqualifizierte Zugewanderte verstanden. Sie wird aber auch für bereits hier lebende Menschen mit Migrationshintergrund gefordert. In diesem Glossar steht Willkommenskultur für den Gedanken, dass Integration, ob gesellschaftlich oder arbeitsmarktbezogen, nicht nur eine Leistung der Migrantinnen und Migranten ist, sondern auch eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Dies schließt alle bereits in Deutschland lebenden Menschen und ihre Institutionen ein. Den Begriff lediglich auf Neuzugewanderte anzuwenden, reicht hierbei nicht aus. Grundlage muss eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung gesamtgesellschaftlicher Vielfalt sein, die alle einbezieht, sowohl Neuzugewanderte als auch bereits hier lebende Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Es gilt, Zuwanderung als Ressource anzuerkennen und Menschen in ihrer ganzen Vielfalt von Alter, Geschlecht, ethnisch, kultureller oder sozialer Herkunft, körperlicher und psychischer Befähigung, religiöser Zugehörigkeit und sexueller Orientierung wertzuschätzen. Eine Sensibilität gegenüber Ungleichbehandlung und Barrieren ist dabei grundlegend. Dies bedeutet auch, sowohl hier lebenden Personen mit Migrationshintergrund als auch Neuzugewanderten den Zugang zu gesellschaftlicher und politischer Teilhabe zu ermöglichen und diesen zu fördern. Eine gelebte Willkommenskultur steigert zugleich auch die Attraktivität Deutschlands als Arbeitsort für Arbeitskräfte aus dem Ausland.


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