Zum Inhalt springen

Sie sind hier:

5 Fragen an: Burkhard Pölzing, Leiter der Völker-Schule Osnabrück

"Alles gelingt gemeinsam!" Davon ist Burkhard Pölzing überzeugt. Der Leiter der Völker-Schule Osnabrück, Experte für Health Communication und Fachapotheker für theoretische und praktische Ausbildung, Prävention und Gesundheitsförderung ist auch deshalb Kooperationspartner im IQ Netzwerk Niedersachsen.

Herr Pölzing, wie kamen Sie zum IQ Netzwerk?

Ab 2017 kamen viele junge, geflüchtete Menschen zu uns in die Völker-Schule, um eine pharmazeutische Ausbildung zu absolvieren. Wir haben uns seitdem erfolgreich um diesen Personenkreis bemüht und zunächst eine besondere Eingangsklasse eingerichtet. Der Erfolg war Ansporn für uns, ab 2019 auch zugewanderte Pharmazeut*innen mit ausländischen Berufsabschlüssen für die berufliche Tätigkeit in Deutschland zu qualifizieren. Zu dieser Zeit ist ein sehr erfolgreicher Kontakt zum IQ Netzwerk in Osnabrück aufgebaut worden. Das leistungsstarke Netzwerk und unser innovativer Qualifizierungsansatz haben den Qualifizierungskurs für ausländische Pharmazeutisch-technische Assistenten und Assistentinnen (PTA) zur Erfolgsgeschichte werden lassen.

Der Kurs für ausländische PTA wurde kürzlich zertifiziert, wie geht es nun weiter?

Dank der intensiven Mitarbeit unserer internen Qualitätsauditorin Lina Kalmer und unseres Kollegiums haben wir das IQ Projekt in die AZAV-Zertifizierung überführt. Dies sichert den Teilnehmenden weiterhin die Kostenfreiheit und hohe Qualität des Kurses. Über Niedersachsen hinaus erreichen uns sehr viele Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet und wir planen die Qualifizierungskapazität weiter auszubauen.

Die Völker-Schule ist seit kurzem auch Bundesleistungszentrum für PTA. Verraten Sie uns Ihr Erfolgsgeheimnis?

Die Ausbildungsqualität und die Motivation der Lehrkräfte haben an unserer Schule einen sehr hohen Stellenwert. Mit Florian Britzwein haben wir den aktuellen PTA-Europameister hervorgebracht und stellen mit Pia Bredlich die Bundestrainerin. Die Zertifizierung als Bundesleistungszentrum ist ein weiterer Baustein, um diesen Qualitätsanspruch zu festigen. Ziel des Bundesleistungszentrum ist es, junge PTA über die fachliche Qualifikation hinaus auch als Persönlichkeiten zu entwickeln. Sie sollen an nationalen und internationalen Berufswettbewerben für PTA teilnehmen. Dabei treten sie in den freundschaftlichen Wettbewerb mit Teilnehmenden anderer Nationen und können zugleich voneinander lernen.

Das Lernen mit- und voneinander ist übrigens auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Qualifizierungskurse für ausländische PTA. Durch die mediale Aufmerksamkeit des Bundesleistungszentrums und der Berufswettbewerbe hoffen wir, den PTA-Beruf stärker in den Fokus junger Menschen zu bringen. So können wir etwas gegen den Fachkräftemangel in den Apotheken tun. Mit dem Qualifizierungskurs für zugewanderte PTA ist uns das bereits gelungen. Alle Absolventinnen und Absolventen haben einen Arbeitsplatz als PTA in einer Apotheke gefunden.

An der Völker-Schule ist der Name Programm. Welche Bedeutung hat Vielfalt für Sie?

Vielfalt bereichert unseren Schulalltag. Wir haben aktuell 44 PTA-Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund an unserer Schule. Somit finden wir in unseren Ausbildungsgängen die Diversität der Gesellschaft in Deutschland. Für eine effektive Gesundheitsversorgung ist es besonders wichtig, zugewanderte Menschen zu qualifizieren. Nicht nur wegen des Fachkräftemangels. Zugewanderte Empfänger von Gesundheitsdienstleistungen finden somit perfekte Ansprechpersonen. Die Ausbildung leistet einen wesentlichen Teil zur Integration. Mit dem erfolgreichen Abschluss fühlen sich die Zugewanderten in Deutschland angekommen.

Sie bleiben (hoffentlich) auch weiterhin Teil des IQ Netzwerks. Was bedeutet Netzwerkarbeit für Sie?

Mit der Überführung des IQ Kurses zur Qualifizierung für PTA in die AZAV-Zertifizierung ist die Zusammenarbeit nicht beendet. Wir freuen uns weiterhin über die Kontakte mit den Beratungsstellen im gesamten Bundesgebiet und stellen unsere Expertise jederzeit gerne zur Verfügung. Die Herausforderungen bleiben bestehen und wir können nur gemeinsam erfolgreich sein.

Gute Netzwerkarbeit entscheidet über den Erfolg guter Ideen. Wir wollen weiterhin mit dem IQ Netzwerk zusammenarbeiten und haben bereits gemeinsam eine vielversprechende Idee auf den Weg gebracht. Wir sind optimistisch und glauben an das Motto unserer Schule: Alles gelingt gemeinsam!

Zurück zum Seitenanfang